Digitale Weihnachtsgeschenke für Kinder – aber sicher!

Shownotes

mit Elisabeth Gries von Avast und Sebastian Scherl von Cloudflare
Wir, und damit auch unsere Kinder, verbringen mittlerweile viel Zeit online oder mit digitalen Anwendungen. Das Internet für Kinder ist ein anderes als das für Erwachsene und es gibt viele Angebote. Manchmal ist es nicht leicht, die Übersicht zu behalten und vor allem darauf zu achten, wie Kinder online sicher surfen können. Elisabeth Gries und Sebastian Scherl geben Tipps, worauf man bei der Online-Sicherheit von Kindern achten sollte.

Sebastian empfiehlt in der Folge die IP-Adresse 1.1.1.1 bzw. 1.1.1.3 zur Erhöhung der Online-Sicherheit von Familien. Weitere Möglichkeiten, eure Kinder zu schützen, findet ihr bei Avast.

Informationen und Lernangebote zu Themen wie Backups, Passwortsicherheit, Online-Mobbing und vielen anderen Themen findet ihr beim DsiN-Digitalführerschein unter difü.de

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00: 00:09Maria Beßler: Willkommen zu D wie Digital, dem Podcast vom DiFü. Mein Name ist Maria Beßler. Schön, dass ihr zuhört. In der heutigen Folge rede ich mit meinen beiden Gästen Elisabeth Gries von Avast und Sebastian Scherl von Cloudflare über die Online-Sicherheit von Kindern. Hallo Sebastian, hallo Elisabeth, schön, dass ihr da seid. Bevor wir über die Online-Sicherheit von Kindern sprechen, habe ich noch drei Fragen für euch, um euch ein bisschen besser kennenzulernen. Für die Menschen, die uns zuhören: Wir sind in der Vorweihnachtszeit und deshalb möchte ich dich zuerst fragen, Elisabeth - "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder "Der Grinch"?

00: 00:51Elisabeth Gries: Ich persönlich mag "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", aber ich habe die Woche erst wieder den Grinch geschaut. Das ist nämlich der Lieblingsfilm von meinem jüngsten Sohn. Und der schaut den tatsächlich alle Jahre wieder und, wenn es sein muss, auch zur Sommerzeit.

00: 01:05Maria Beßler: Was sagst du, Sebastian?

00: 01:07Sebastian Scherl: Also ich muss ja zugeben, ich kenne den ersten Titel gar nicht. Deswegen müsste ich jetzt auf den Grinch zurückfallen. Grundsätzlich klingt der erste aber interessant. Ich glaube, Elisabeth, ich werde auf jeden Fall mal schauen, ob dieser Film ein bisschen besser zu dem weihnachtlichen Vorprogramm passt als "Der Grinch". Nachdem ich aber den ersten nicht kenne, müsste ich jetzt wirklich tatsächlich den zweiten nehmen.

00: 01:29Maria Beßler: Ja, ich finde "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auch einen sehr schönen Film. Ich glaube, "Der Grinch", den habe ich noch nie gesehen. Sebastian, du darfst gleich weitermachen. Bescherung vor oder nach dem Essen?

00: 01:39Sebastian Scherl: Nach dem Essen. Ich weiß nicht, warum das irgendwie auch ein bisschen Tradition ist, aber es ist ja auch die Vorfreude. Und wenn man sich überlegt, ich glaube, aus der Vergangenheit war es auch so, dass die Kinder dann ein bisschen mehr dem Rahmenprogramm folgen. Denn ansonsten, wenn du die Bescherung vorher machst, dann ist natürlich klar, dass das neue Spielzeug oder das neue Buch oder was auch immer man dann schenkt, letztendlich zuerst kommt und dann keiner mehr irgendwie die Suppe auslöffeln möchte. Deswegen würde ich das grundsätzlich immer auch so machen. Wir handhaben es auch so nach dem Abendessen.

00: 02:13Maria Beßler: Elisabeth, wie ist es bei dir?

00: 02:15Elisabeth Gries: Ich gebe tatsächlich dem Druck nach. Nach der Christmette, aber vor dem Abendessen, sozusagen dazwischen, weil die Spannung sonst nicht mehr auszuhalten ist im Hause Gries.

00: 02:26Sebastian Scherl: Die Amerikaner machen es ja anders, die machen das dann am nächsten Tag erst. Das, glaube ich, wäre noch ein viel zu großer Spannungsbogen. Deswegen bin ich ja froh, dass wir hier doch ein bisschen den kleinsten gemeinsamen Nenner, dass da doch noch am Abend machen, egal ob das dann vor dem Essen oder nach dem Essen ist. Aber so in der Richtung halt.

00: 02:42Elisabeth Gries: Das dachte ich lange auch. Aber ich habe ein Jahr in Kanada gelebt und hatte das Glück, dass ich sozusagen dann Weihnachten auch mitgemacht habe. Und jetzt, als Mutter denke ich mir, eigentlich sind die total clever. Ja, du musst noch einmal schlafen und die Nacht wird nicht gut. Aber dann haben sie den ganzen Tag, um mit ihren neuen Spielsachen zu spielen. Bei uns hingegen musst du sie dann irgendwann ins Bett schicken, weil sie schon völlig über dem Punkt sind. Aber sie wollen einfach nicht, weil sie noch weiterspielen müssen und sind dann am nächsten Tag völlig übermüdet, dass man sich denkt, also das Fest der Liebe und die Weihnachtsharmonie habe ich mir anders vorgestellt. Deswegen hat halt beides so seine Vor- und Nachteile. Aber ich finde es im Dunklen persönlich schöner.

00: 03:22Maria Beßler: Ja, es ist atmosphärischer. Finde ich auch. Stollen oder Plätzchen? Elisabeth?

00: 03:29Elisabeth Gries: Stollen. Plätzchen esse ich gerne, aber zum Backen habe ich auch erst gestern wieder gemacht. Mir fehlt die Geduld und die Attention to detail und dieses klein klein, deshalb kaufe ich leckeren Stollen und genieße den.

00: 03:46Sebastian Scherl: Jetzt muss ich kurz den Österreicher durchkommen lassen. Bei uns werden dann die Kekse wahrscheinlich anstatt den Plätzchen. Ja, ich bin eigentlich ein Kekse-Fan. Ich kann mich leider von den den einen oder anderen Keksen im wahrsten Sinne des Wortes nicht losreißen. Und deswegen Kekse, Kekse, Kekse.

00: 04:03Maria Beßler: Okay, vielen Dank. Bevor wir zu den spezifischen Tipps zur Online-Sicherheit bei Kindern kommen, möchte ich euch gern noch fragen: Warum ist es wichtig, eurer Meinung nach und hier in eurer Meinung als Expertinnen, dass unsere Hörerinnen allgemein überhaupt auf ihre Online-Sicherheit achten? Elisabeth, du arbeitest bei Avast. Was kannst du dazu sagen? Was tut ihr für die Online-Sicherheit? Warum sollte man darauf achten?

00: 04:28Elisabeth Gries: Wir haben uns eigentlich komplett der Online-Sicherheit verschrieben und sorgen dafür, dass die Nutzerinnen und Nutzer das Internet und die digitalen Errungenschaften unseres Jahrhunderts sorgenfrei und im vollem Ausmaß genießen können, ohne dass ihnen die Gefahren, die dort lauern. Sei es Onlinebetrug, Viren, Spam, Phishing all diese Internetgefahren nichts anhaben können. Früher war es eigentlich die klassische Virensoftware, das Antivirenprogramm und heute ist es eben mit den Geräten und den technischen Möglichkeiten gewachsen, dass ein VPN mit integriert ist und die Filter feiner sind, um eben für die verschiedenen Gefahren, die es gibt, die abzuwehren, bevor eigentlich das Kind sozusagen in den Brunnen fällt und man auf den Phishing Link klickt, möchten wir eigentlich dafür sorgen, dass die Phishing Mail erst gar nicht in der Inbox landet und sozusagen die menschliche Neugier nicht gewinnen kann, weil sie vorher herausgefiltert oder als solche gekennzeichnet wird.

00: 05:37Maria Beßler: Kannst du kurz noch mal sagen für Menschen, die es vielleicht nicht wissen, was ein VPN ist?

00: 05:43Elisabeth Gries: Ein Virtual Private Network sozusagen. Sebastian kannst du das besser erklären?

00: 05:52Sebastian Scherl: Um vielleicht ein bisschen einzuspringen und das ein bisschen zu erklären. Man kann sich vorstellen, wie wir eine Verbindung zu einem weiteren Standpunkt und von dort aus kann man dann sicher ins Internet gehen, weil der Datenverkehr über eine spezielle Lösung läuft, die dann in diesen Datenverkehr hineinschauen kann und Sicherheitsanwendungen anwenden kann und dadurch einfach eine sichere Verbindung zum Internet oder zum Beispiel weiteren Firmen und Kommunikationsnetzwerken herstellen kann. Das ist eigentlich eine Lösung, die zum einen primär bei Firmen zum Einsatz kommt, aber es gibt auch Lösungen für den Privatanwender, wo dann nicht die Notwendigkeit besteht, in ein Firmennetzwerk hineinzukommen, sondern einfach ins Internet, aber halt einfach sicher ins Internet.

00: 06:38Sebastian Scherl: Ein Anonymitätsaspekt ist natürlich auch mit dabei, denn der Datenverkehr wird dann nicht mehr über die eigene IP-Adresse von dem Heimnetzwerk geschickt, sondern über den Standpunkt heraus, wo man sich hinverbunden hat.

00: 06:50Maria Beßler: Und ich bleibe gleich mal bei dir, Sebastian du arbeitest ja bei Cloudflare. Ihr habt auch VPN Lösungen, richtig?

00: 06:59Sebastian Scherl: Wir haben ja eigentlich einen VPN-Ersatz. So nennen wir das ja mittlerweile. Das Konzept ist quasi, dass man sich nicht mehr stur von einem Standpunkt aus oder von einem Endgerät zu einem Einwahlpunkt verbindet, sondern dass das gesamte Netzwerk, das zum Beispiel eine Cloudflare bereitstellt, auf über 274 Standorten der Welt als Einwahlpunkte agieren können. Und wir können dann quasi auf Basis dieser Technologie ganz individuelle Sicherheitslösungen anbieten, die wirklich darauf ausgebaut sind oder darauf hinzielen, die Identität des einzelnen Users vor dem Zugriff zu gewissen Applikationen überprüfen zu können. Wir wollen im Endeffekt eine Verfügbarkeit bereitstellen, wo ein Computer sich zum Beispiel zu einem nächstgelegenen Knotenpunkt verbindet und von dort aus dann aber die Identität prüfen kann. Und dadurch können wir gewährleisten, dass, wenn die Maria zum Beispiel oder die Elisabeth sich auf eine interne Seite einwählen möchte, dass wir die Identität von ihr prüfen können, ab dem Zeitpunkt, wo sie darauf zugreift. Also einfach ein bisschen einen feineren Weg, um die Sicherheit zu gewährleisten, die man bereitstellen möchte. Das Ganze funktioniert aber auch natürlich für den Internetverkehr selber. Wir reden ja quasi auch über das Thema Cybersecurity. Das ist ein englisches Wort, Sicherheit für das Internet. Das wird so bereitgestellt, weil durch diesen Kommunikationsweg, der Cloudflare ermöglicht wird bzw. dem Anwender ermöglicht wird, auf die Intelligenz und auf die Sicherheit, die aus dem Cloudnetzwerk kommt, zurückzugreifen.

00: 08:39Maria Beßler: Also das ist sozusagen das Allgemeine. Die Onlinesicherheit von Erwachsenen oder von allen Menschen. Das Thema heute, dieser Folge ist ja digitale Geräte oder Geräte mit Anschluss zum Internet als Weihnachtsgeschenke. Ich möchte gerne mit euch ins Gespräch kommen, was Menschen, die Kindern digitale Geräte als Weihnachtsgeschenke schenken, was sie beachten müssen, weil Kinder mittlerweile ja glaube ich sehr viel Zeit, also, ich habe keine Kinder-

00: 09:05Elisabeth Gries: - dafür habe ich drei.

00: 09:06Maria Beßler: Okay, Elisabeth hat drei Kinder. Nehmen wir das mal als Aufhängerbeispiel, wenn das okay für dich ist, Elisabeth. Ich weiß nicht, wie es bei dir zu Hause ist, natürlich, aber so aus Erzählungen von Freunden, Freundinnen bei mir auch, dass Kinder mittlerweile ja schon auch ab einem relativ jungen Alter mit digitalen Geräten konfrontiert werden, viel Zeit online verbringen. Was lauern da für Gefahren eurer Meinung nach für Kinder im Netz?

00: 09:35Elisabeth Gries: Es ist tatsächlich so, dass die Kinder sowohl Opfer als auch Täter im Internet werden können. Opfer ist natürlich das ganz Klassische, dass man von Fremden angesprochen wird, sei es auf Social Media in Ingame oder Messengerdiensten. Dann natürlich, dass sie Opfer werden und ihre Informationen preisgeben. Wo wohnst du? Wie heißt du? Wo bist du geboren? Oder eben je nachdem. Geld ausgeben sozusagen. Sie kaufen ein vermeintlich oder laden ein vermeintlich kostenloses Spiel herunter. Und das ist ja sozusagen die goldene Regel, die man eigentlich beachten sollte. Es gibt im Internet praktisch nichts geschenkt oder es ist nicht umsonst. Man bezahlt mindestens mit den Daten oder kurze Zeit später muss man halt dann gegen Geld Funktionen freischalten, damit das Spiel halt richtig Spaß macht. Zum anderen der Punkt Täter, also es ist ja so, dass das Internet kein straffreier Raum ist und Kinder werden ja mit 14 schon zum Teil strafmündig. Das heißt, man muss den Kindern auch sagen, dass zum Beispiel Mobbing eine Straftat ist, Beleidigung im Internet oder aber auch illegale Downloads usw. Das kann eben wirklich auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

00: 10:56Sebastian Scherl: Das sehe ich genauso. Es ist wirklich ziemlich umfänglich geworden, dass man auf der einen Seite Opfer werden kann und auf der anderen Seite eine Straftat begehen kann. Natürlich, man versucht den Kindern zu visualisieren und zu erklären, welche Bedrohungslagen da sind. Aber die Dynamik dahinter ist ja, ist ja unfassbar. Also wie schnell sich auch Angreifsszenarien ändern können. Das ist ja das, was wir bei Cloudflare tagtäglich sehen und auch tagtäglich abwehren. Die Bedrohungslagen. Und das ist jetzt nicht einmal mehr jetzt rein auf das Kind runtergebrochen, sondern auch auf den Individuen, auf die Elisabeth, auf die Maria, auf den Sebastian genauso. Es reicht ein gut getarntes E-Mail, das einfach legitim ausschaut. Man man klickt auf irgendeinen Link und und wird irgendwie aufgefordert, irgendwelche Daten einzutragen und man vertraut dieser Quelle. Die ungefähren Bedrohungslagen kann man so ungefähr einschätzen im Bereich Dateneingabe. Man könnte auch natürlich irgendwelche Dateien downloaden, die dann für für Problematiken sorgen, weil es zum Beispiel Ausspähen ermöglicht. Und und ich sage es ist es ist schon sehr umfangreich geworden und man darf sich das nicht einfach vorstellen, denn die unterschiedlichen Wege, die ein Angreifer wählen kann, um an Daten zu kommen, um irgendwie in das zu Hause eindringen zu können, sind bedauerlicherweise vielfältig und schnell erreicht. Es braucht nicht viel, um irgendeinen Download von irgendeiner Datei, eine Kamera, die quasi zur Innenraumüberwachung aufgestellt wird. Das sind alles Angriffsvektoren, die auch ausgenutzt werden können und wo es auch einer Lösung bedarf, die einfach das Spreu vom Weizen trennt und auch versteht, intelligent versteht: Wo ist ein Schutz notwendig und wie kann ich quasi diese digitalen Geräte vor Bedrohungen schützen?

00: 12:49Elisabeth Gries: Und es ist ja auch tatsächlich so, wenn die Kinder jetzt in der Regel ist es ja so, dass sie so ab der fünften Klasse, einige haben auch schon so in der dritten, vierten Klasse ein Handy. Also mein ältester Sohn wird jetzt dann elf und der sagt eigentlich schon jetzt bin ich in der fünften Klasse, jetzt möchte ich auch eines, Dann wollen die jüngeren Geschwister natürlich auch eines. Also zum einen ist es so, wir konnten sie lange hinauszögern, weil man sich schon klar sein muss, die nehmen das nicht nur vom Notfall her. Wenn die ein Handy haben, dann wollen sie das Handy auch nutzen. Und wenn man es dann eben so runter reglementiert oder aber die ständig kontrolliert, da macht man sich ja tierisch unbeliebt und dann sagen sie einem gar nichts mehr oder machen alles heimlich und ich bin immer - für mich ist heimlich und alles, was im Untergrund oder bei Freunden passiert ist immer schwierig. Und so versuchen wir und, Tablet spielen die tatsächlich schon sehr früh, Maria, um auf deine Frage zurückzukommen und Kinder sind ja wirklich teuflisch, gerade zu Corona Zeiten. Mein Kleinster ist jetzt in die erste Klasse gekommen, konnte während Coruna natürlich noch nicht lesen und schreiben, ergo auch nichts bei YouTube eingeben, aber man gibt ihm dann sozusagen das Tablet als Babysitter. Das ist leider so und macht dann mit dem anderen Online-Schooling kommt zurück und er guckt halt irgendwas ganz anders an, als man eingestellt hat. Und dann sag ich, wie hast du das jetzt geschafft? Du kannst nicht lesen und nicht schreiben. Ja, da fragen die halt Siri und das haben die halt ganz schnell drauf. Und Siri ist stets bemüht, total hilfsbereit und ändert halt dann das Fernsehprogramm und dann schaut man nicht mehr das, was Mama für pädagogisch wertvoll gesehen hat, sondern irgendwas ganz anderes. Und da muss man natürlich schon gucken. Und ich glaube, dass, wie bei vielem es einfach über eine vertrauensvolle Basis mit den Kindern passieren muss, dass man eben mit ihnen drüber spricht, so wie wir sie ja auch an den Straßenverkehr gewöhnen. Also wir lassen sie ja auch nicht vom ersten Tag alleine zum Kindergarten gehen und sagen hier, du musst schauen, links, rechts und wir sprechen nicht mit fremden Leuten, wir steigen nicht zu fremden Leuten ins Auto ein. So muss man es eigentlich auch versuchen, von klein auf sozusagen fürs Internet zu machen. Wobei es da natürlich schwieriger ist und und viel abstrakter, weil ja, da gibt es ja eigentlich nur fremde Leute oder viele fremde Leute. Oder man chattet mit Freunden, man stellt Bilder hoch und es ist für mich persönlich, ich finde es viel schwieriger, diese Erziehung zu machen als die im realen Leben. Tatsächlich, weil die Gefahren halt auch so, so virtuell und teilweise nicht greifbar sind. Und für Kinder ist es natürlich noch viel schwieriger und die experimentieren, die kindliche Neugier, die sollen ja auch klicken und die sollen ja auch googeln. Ich meine, wer guckt heutzutage noch in einem Lexikon nach? Ich muss manchmal lachen, wenn ich eins bei meinen Eltern stehen sehe, da Brockhaus von A bis Z, wo ich mir denke okay, wir googeln das alles und so machen die Kinder das ja auch.

00: 15:42Sebastian Scherl: Ich sehe da auch eine Problematik im Sinne dessen, dass man genau diese, diese Erziehung oder diese ja ich sag mal so eben in Richtung auf, was man eben schauen muss, dass das einfach schwierig ist, weil wenn ich mich an meine Kindheit zurück erinnere, dann waren ebenfalls wie Elisabeth sagt, gewisse gewisse Dinge, die man einfach mit Menschenverstand hat lösen können. Aber gerade im Internet ist es ja so, durch meine Neugierde als Kind und durch meinen auch vielleicht ein bisschen meine Naivität, Dingen Glauben zu schenken. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie man in einem Lehrplan es unterbringen würde, Sensibilität herzustellen für Bedrohungslagen, die sich im Fünfminutentakt ändern. Das ist einfach extrem schwierig. Man kann natürlich und ich finde den Weg gut, den die Elisabeth da auch vorgibt, mit den Kindern zu reden, sie zu sensibilisieren. Aber es ist schon geradeaus aus unserer Sichtweise als klar vielleicht. Wir stehen ja da oft als als als Rettungsschirm zwischen dem Internet und Endgeräten oder eben Firmen. Das sind so unterschiedliche Bedrohungslagen, die sich so dynamisch ändern. Das könnte man in den Lehrplan gar nicht einbringen. Ich glaube, es wird früher oder später wirklich so sein, dass man doch ein bisschen Sicherheitsmechanismen davor schalten muss, um einfach so ein gewisses Grundrauschen zu unterdrücken. Und wenn es dann in Richtung Sensibilisierung geht in Bezug auf, wie man zum Beispiel jetzt nicht Opfer fällt mit irgendwelchen, ich sag mal so, Menschen, die im Internet sich als spezielle Menschen ausgeben, das muss man sich sensibilisieren. Da geht auch ein bisschen Hausverstand mit hinein. Aber Bedrohungslagen, die nicht unbedingt da sein müssen, auch einfach abdrehen. Und ob das jetzt die die Applikation ist, die irgendwie ins Spiel ist und im Hintergrund irgendwelche Daten an irgendeinen Server schickt und um dann quasi Nutzerverhalten und Nutzerinformationen weiterleiten kann, da gilt es einfach meines Erachtens auch einen Riegel vorzuschieben, weil es ist so viel Schabernack. Die Bedrohungslage ist doch enorm und da muss man auch schauen, dass man in irgendeiner Weise die Kids und auch die Erwachsenen einfach schützt. Und da gibt es ja doch viele Lösungen dafür.

00: 17:44Elisabeth Gries: Ja, da bin ich auch absolut beim Sebastian. Man muss die technischen Möglichkeiten da schon nutzen, die einem der Markt bietet, in vielfältiger Hinsicht, zum Schutz einfac, wie du auch sagst, Sebastian, dass vieles halt einfach gar nicht in der Mailbox, am Router, im Netzwerk landet und dann sozusagen das Feintuning, wenn beide, wenn beide zusammenkommen. Der gesunde Menschenverstand, die man den Kindern einfach antrainieren muss plus das, was an technischen Möglichkeiten verfügbar ist. Dann glaube ich, hat man schon relativ gutes Bollwerk, damit man da geschützt ist und die Kinder eben das Positive der digitalen Welt genießen können.

00: 18:22Maria Beßler: Die Sensibilisierung auf der einen Seite und dann das Technische. Habt ihr da konkrete Tipps, aus euren Berufshintergründen, aus eurer Rolle als Expertinnen, die unsere Hörerinnen auch umsetzen können?

00: 18:36Sebastian Scherl: Wir haben uns ja zum Auftrag gesetzt, das Internet ein bisschen sicherer machen. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen kitschig, aber das ist auch wirklich unser Motto. Und dazu haben wir in unserem Netzwerk einen sogenannten offenen DNS-Resolver ins Leben gerufen. Und wir wollten hier ganz speziell eine sehr einfache Lösung bereitstellen, die einfach implementierbar ist, die man natürlich immer mit Erweiterungen und Funktionalitäten bestücken kann. Aber wir haben diese wunderbare einfache IP Adresse, die man sich auch super einfach merken kann. Das ist die 1.1.1.1 oder wie wir es nennen One Dot. Diese IP Adresse agiert quasi als unter Anführungsstrichen Rettungsschirm bzw. Schutzschild vor Internetbedrohungen. Jetzt muss man dazu sagen, der 1.1.1.1 ist quasi jetzt nicht unbedingt ein Schutzschild per se, weil das ist quasi unsere Antwort. Jedem Internetteilnehmer eine Möglichkeit schaffen, ohne dass Daten abgezweigt werden und ohne mitzulesen, einfach einen einfachen Weg ins Internet bereitzustellen. Wir haben aber auch eine Lösung, die ich ganz besonders gut finde, gerade für Familien. Und zwar ist das dann einfach der 1.1.1.3 .So, und das klingt jetzt mal alles kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach, Denn es geht nur darum, dass man zum Beispiel in einem Gerät, ob das jetzt die Playstation ist, ob das jetzt ein Mobiltelefon ist, ob das jetzt ein Router ist, wenn ich diese IP-Adresse eintrage in meinem Domain, im Service, DNS, das ist in jedem einzelnen Gerät verfügbar. Diese Einstellungen findet man meistens relativ einfach. Die sind in jedem Gerät, das sie mit dem Internet verbindet, involviert und inkludiert. Dann kann man mit diesem 1.1.1.3 die Kinder, aber auch die Erwachsenen davor schützen, dass sie auf Webseiten gelangen, die zum einen Schadsoftware vertreiben, die im Endeffekt Phishing und sonstige Bedrohungslagen aushebelt. Hat aber auch noch einen weiteren Vorteil und zwar, es hindert Kinder auch auf Seiten zuzugreifen, die einfach nicht für ihre Altersklasse zur Verfügung stehen sollten. Das heißt, ich kann mit diesem relativ einfachen Trick ohne Kosten, das ist vollkommen kostenlos und es gäbe schon auch eine Applikation, die man in den jeweiligen Appstores runterladen kann. Die heißt dann auch 1.1.1.1. Wenn ich jetzt zum Beispiel ein Elternteil wäre, würde ich höchstwahrscheinlich diese App installieren, aber auch dafür Sorge tragen, dass mein Kind halt diese App nicht deinstallieren kann. Dann bekomme ich noch weitaus mehr Funktionalitäten. Aber ich finde das auch eine sehr tolle und einfache Lösung, weil in den meisten Fällen decke ich damit schon einen großen Effekt ab. Und auch wenn jetzt die Oma vorbeikommt oder der Opa vorbeikommt, dann würde der auch von diesem Schutz Benefit tragen. Wenn der quasi im Heimrouter auf der Fritzbox oder sonstiges bereits eingeschalten ist.

00: 21:37Maria Beßler: Und kann ich die App, von der du gesprochen hast, auch direkt auf dem Smartphone des Kindes zum Beispiel installieren?

00: 21:44Sebastian Scherl: Vollkommen richtig. Genau. Also du könntest sie runterladen und ich habe mir gesagt, weil ich noch keine Kinder habe, muss ich sagen, ich habe es mir eben zusammengereimt, wie es technisch funktionieren würde. Ich glaube, man kann zum Beispiel in den gängigen Betriebssystemen, ob das jetzt Android oder iOS ist, eine Regel erstellen, dass man diese Apps nicht installieren kann. Und damit kann ich auch diesen, diesen Schutz quasi aufzwingen, ohne dass er das Erlebnis des Kindes in irgendeiner Weise einschränkt. Unser Fokus ist halt einfach wir wollen im Endeffekt die, die die Teilnehmer vor Bedrohungen schützen und dadurch haben wir diesen DNS-Resolver, der sicher Funktionalitäten mit sich bringt, ins Leben gerufen. Die Applikation heißt auch 1.1.1.1 Das sollte man relativ einfach im Store finden und auch die kann man kostenlos installieren und nutzen. Mehrere Wege führen ans Ziel, aber dass wir im Endeffekt die, die wir immer wieder an unsere Eltern und und deren Kinder weiterreichen, dass man das super einfach umsetzen kann, um schon mal eine gewisse Bedrohungslage zu minimieren.

00: 22:49Maria Beßler: Elisabeth, was kannst du noch dazu sagen?

00: 22:52Elisabeth Gries: Wir empfehlen das, was Sebastian ausgeführt hat, tatsächlich. Der Router ist im Heimnetzwerk ja sozusagen ein beliebtes Einfallstor. Und sämtliche Geräte, die man so als Familie hat, laufen ja über dieses Teil. Wir haben übrigens auch mal eine Umfrage gemacht, dass die meisten Leute gar nicht wissen, dass sie das Passwort ihres Routers ändern können. Überraschung! Also der wird halt an die Wand genagelt und man ist froh, wenn er läuft. Wir sorgen mit unseren Schutzpaketen sozusagen dazu ergänzend zu dem, was Sebastian jetzt gesagt hat, auf den Endgeräten- Das heißt, wir bieten spezielle Familienlösungen an. Und in der Regel gibt es ja ein einen Familienmanager, der für die IT zuständig ist, der meistens auch noch Oma und Opa mit managt oder so. Zumindest ist es bei uns so, aber damit hat man halt je nach Anbieter - es gibt ja nicht nur Avast, sondern auch noch andere, sehr gute Mitbewerber, bis zu 30 Geräte, die man da schützen kann. Und es ist wirklich auch egal, ob das das iPhone ist oder ein Androidgerät oder das Tablet oder der Computer. Und da wird halt dann auch geguckt, zum Beispiel wenn die Kinder jetzt unterwegs sind und oder Jugendliche schon, die dann irgendwie im Coffee Shop hängen oder bei Freunden und sich dann ins WLAN einwählen, ist das sicher? Wo bin ich überhaupt? Oder man wird gewarnt, wenn man eine App herunterlädt aus dem App Store, die fragwürdig ist. Es schaffen ja leider trotz der hohen Standards auch manchmal in den Google Play Store oder den App Store, diese, sozusagen, diese Grauzonen Apps da rein. Da wird man dann gewarnt. Oder was ich persönlich auch total toll finde ist, man bekommt eine Nachricht, wenn das Passwort kompromittiert ist und wird dann gewarnt und kann dann sofort sehen "Ui, da muss ich jetzt sofort handeln und muss ein neues Passwort machen.", das idealerweise natürlich nicht 123 oder Hallo ist. Und auch das muss man den Kindern auch lernen. Genauso wie bei einem selber, dass man, wenn man es sich nicht merken kann, mit Passwortmanager arbeiten muss. Muss ich auch, weil sonst habe ich wirklich ein Standardpasswort und das in drei Varianten, damit ich beim vierten Mal nicht ausgesperrt werde. Es kann sich sonst keiner merken. Und auch da finde ich es toll, dass es diese technischen Möglichkeiten gibt und auf die darf man wirklich guten Gewissens zurückgreifen. Es ist keine Schande, wenn man sein Passwort nicht auswendig kann. Man muss nur wissen, wo es gespeichert ist und dass man dann das sicher schützt, anstatt das Post-It irgendwohin zu kleben. Das ist ja das digitale Post-It sozusagen.

00: 25:23Sebastian Scherl: Das wäre auch mein Appell, dass man, dass man einfach auch das wirklich ein bisschen ernster nimmt. Natürlich, alles was in Richtung Administration geht, ist immer ein Aufwand und keinen interessiert's. Der Techniker bringt den Router, schaltet den ein, alle freuen sich, dass Internet da ist. Und ich sag natürlich, mir wäre es auch lieber, einfach mit dann einen Film anzuschauen oder ein Buch zu lesen. Aber man muss sich diese zehn Minuten einfach hinsetzen und man muss das auch ernst nehmen, weil es gibt Horrorszenarien, wo irgendwelche Überwachungskameras auf einmal von Fremden genutzt werden und auf einmal spricht jemand zu einem im eigenen Haus. Wenn man diesen Effekt einmal hatte, wenn man einmal das wirklich am eigenen Leib erfahren hat oder wenn man einfach einmal gemerkt hat, dass man Opfer eines Datendiebstahls geworden ist. Das ist ein unvorstellbar großer Aufwand, das alles wieder zu reparieren und in den Griff zu bekommen. Und deswegen mein großer Appell ist: "Nehmen Sie auch die Sicherheit wirklich im wahrsten des Wortes ernst!" Es ist nicht nur das Internet, mittlerweile müsste man eher sagen, das Internet ist ein Zugang, aber die Sicherheit ist viel gravierender. Und das muss man auch wirklich. Das muss man auch einfach anfassen. Das muss man einfach machen. Dann muss man sich hinsetzen und sich das 15 Minuten durchlesen. Es gibt ausreichend Anleitungen auf allen möglichen Sprachen, einfach gestaltet. Man kann sogar selbst YouTube-Guides hier verwenden, um das zu verstehen, wie man jetzt zum Beispiel diesen 1.1.1.3 im Router einträgt. Es gibt Informationen ohne Ende, aber man muss sich die Zeit nehmen, das auch wirklich zu tun, weil ich glaube und auch das sehe ich so aus dem eigenen Verwandtenkreis, man nimmt es schon auf die leichte Schulter und und so schnell kann es gehen und und man ist im Sinne des Wortes ausgespäht und das ist einfach ein sehr unangenehmes Gefühl und hat bleibende Schäden. Und deswegen ist es extrem wichtig, hier einfach einen Riegel vorzuschieben.

00: 27:16Elisabeth Gries: Mein persönlicher Appell wäre an der Stelle auch noch, da schließe ich mich mit ein, also der gute Vorsatz fürs neue Jahr. Obwohl die guten Vorsätze, die setzt man meistens nicht um. Vielleicht sollte man das noch vor Jahresende machen: Ein Backup machen. Ich bin da leider auch sehr nachlässig, aber mein Mann ist da sehr dahinter, weil gerade ob es jetzt einem passiert oder ob die Kinder tatsächlich dann irgendwie halt das Heimnetzwerk geschrottet haben oder man Opfer von Ransomware, sprich erpresserischen Betrug geworden ist. Wenn man kein Backup hat, so muss man halt alles plattmachen und neu aufsetzen. Aber man hat sein Back up, wenn man das nicht hat und dann sind die Daten, die Informationen für immer weg. Und für mich persönlich wäre es schwieriger, wenn mein Handy jetzt gestohlen wird mit den ganzen Fotos, mit allem als wenn mein Geldbeutel weg ist. Der Geldbeutel, das ist nervig, aber die Karten kann ich sperren lassen, die kriege ich wieder. Aber das am Telefon, das ist einfach weg. Und deswegen, das kann einem auch kein Virenschutz oder sonst was abnehmen. Fürs Backup muss man einfach selber sorgen.

00: 28:14Maria Beßler: Also der Appell von euch zusammengefasst: Sich vorher prophylaktisch ein wenig Zeit nehmen, Daten sichern, sich belesen, sich weiterbilden und dann ist man eigentlich ganz sicher.

00: 28:27Elisabeth Gries: Genau. Das ist super nervig. Ich gebe dem Sebastian absolut recht. Das ist das letzte, was man immer machen will und jeder will loslegen. Und so ist es eben mit den Kindern auch, weil in dem Moment, wo man sich entscheidet, dass sie eine Playstation bekommen, egal welches internetfähige Gerät, damit zieht Freude ein. Aber gleichzeitig holt man sich auch die Gefahren des Internets mit ins Haus. Und wenn man dann ein bisschen vorbereitet und auch eine kindgerechte Spielwiese konfiguriert mit den technischen Möglichkeiten, schafft man es eigentlich unserer Erfahrung nach schon, dass die Freude definitiv überwiegt an dem IT fähigen Gerät.

00: 29:06Sebastian Scherl: Und das Schöne ist ja, man setzt es ja nicht nur für die Kinder auf, es profitieren ja alle, die dann quasi ins Internet einsteigen. Also diesen, diesen Weg geht man einmal, den macht man einmal, aber man schützt ja die ganze Familie. Und ich glaube, was auch noch ein gutes Beispiel ist, gerade weil du die Playstation genannt hast, ich weiß nicht, früher war das ja so, man hat ein Geschenk bekommen und man hat das Spiel spielen können. Heute muss man irgendwelche Updates runterfahren und erst mal eine halbe Stunde lang warten. In dieser halben Stunde kann man sich aber auch um die Online-Sicherheit kümmern. Während dieses Update runtergeladen wird, kann man auch mal das Passwort ändern. Man kann den DNS-Resolver eintragen und man kann die Applikation installieren um das Gerät sicher zu machen. Also man kann sich diese Zeit auch nehmen und man kann immer damit anfangen. Man sollte damit nicht warten.

00: 29:49Maria Beßler: Ich glaube, ich muss mich da auch manchmal noch dran erinnern, weil, so wie ihr, habe ich auch nicht immer Lust darauf. Aber es ist schon sehr wichtig, ihr habt recht. Wir waren gerade schon bei der Playstation. Das ist jetzt schon nicht mehr so ganz - klar, es gibt immer neue Geräte, aber es ist jetzt nicht mehr: "Oh, Playstation, neue Erfindung". Was empfehlt ihr denn? Oder habt ihr Empfehlungen für digitale Geräte, die sich für Kinder eignen?

00: 30:14Sebastian Scherl: Also ich sage mal so, da ist wahrscheinlich der pädagogische Effekt größer und das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich meine, man kann mit einem mit einem E-Reader weniger falsch machen, aber ich glaube, das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich sag mal so grundsätzlich sind die Geräte aus dem Hause Microsoft, aus dem Hause Apple, Android, Google etc., die haben schon alle relativ gleiche Standards im Bezug darauf, wie ich meine Kinder schützen kann, wie ich quasi ein Familiengerät administrieren kann. Das sind die schon alle relativ gleich von der Funktionalität her. Da muss man sich einfach entscheiden, was für ein Gerät macht mehr Sinn? Vielleicht ist ja der Sohn oder die Tochter schon ein Weg in Richtung Oberstufe und dann muss man sich natürlich überlegen, ob vielleicht ein Smartphone mehr Sinn macht, wenn man länger davon was hat, als jetzt von irgendeinem neuen Internetgerät, das wieder nur irgendeinen individuellen Dienst erfüllt. Ich versuche auch ganz speziell die Gerätewüstenlandschaft ein bisschen in den Griff zu bekommen. Man braucht auch nicht wirklich für alles irgendwie ein Gerät, das dann wieder irgendwie nur einen Dienst erfüllen muss, sondern man muss auch schauen, dass man einfach etwas ins Haus holt, das mehrere Sachen gleichzeitig erfüllen kann. Also ich bin ein großer Fan von einem Smartphone des Tablets selber, da fehlt dann wieder die Telefonfunktion. Also ich meine, das muss wirklich jeder für sich selber entscheiden entscheiden. Aber wichtig ist einfach nur diese Geräte sicher zu machen, egal was man dann holt.

00: 31:43Maria Beßler: Elisabeth hast du noch Tipps oder Ideen?

00: 31:46Elisabeth Gries: Also ich kann jetzt, wenn ich aus der Sicht meiner Kinder spreche, dann wollen die natürlich schon was Ordentliches, das Original, am besten das gleiche, was Mama Papa haben. Und deswegen sehe ich es fast ein bisschen wie Sebastian. Man tut sich dann keinen Gefallen, wenn sie dann nur eine Smartwatch bekommen, für die ich ja dann trotzdem eine Sim-Card oder irgendwas brauche. Und im Zweifelsfall kann ich sie dann natürlich tracken oder wenn. Es gibt ja auch teilweise Hintergründe, wieso das Sinn macht, dass die das haben. Aber bei uns ist es so, dass mein Sohn, der hat im Februar Geburtstag, dann endlich ein von uns ausrangiertes Smartphone bekommt, das natürlich und da wird er sich auch nicht freuen, entsprechend reglementiert wird. Aber trotzdem kann man dann zumindest ja sagen: "Mit jedem Jahr und wenn wir das Gefühl haben, du kommst gut damit klar, kriegst du mehr Freiheiten dazu." Das Vertrauen muss man sich einfach erarbeiten. Aber wie Sebastian sagt, da hat man dann Optionen, als jetzt irgendwas zu kaufen, was vermeintlich internetfähig daherkommt, aber dann ganz schnell die Erwartungshaltung nicht erfüllt oder keinen Spaß macht und deswegen - immer noch beliebt sind eben Playstation, Nintendo Switch. Das, glaube ich, ist zumindest jetzt in dem Alter, wo meine Kinder sind, noch ganz toll. Das haben wir tatsächlich nicht. Das wird das Christkind auch nicht bringen. Aber bei den Nachbarn, die haben eine, da darf man dann ja auch immer spielen. Und wir haben halt Tablets, wo sie spielen können. Aber da hätte natürlich auch am liebsten jeder sein eigenes, das im Zimmer bleibt und demjenigen gehört.

00: 33:22Maria Beßler: Okay, also euer Tipp hier ist jeder sollte da für sich selbst entscheiden, hängt ja auch immer vom Kind ab und vom Alter. Hauptsache die Sicherheitsaspekte werden werden beachtet.

00: 33:36Sebastian Scherl: Ich glaube, abschließend könnte man noch dazu sagen, dass man durchaus bei größeren Herstellern mehr Funktionalitäten bekommt, gerade was die Sicherheit von Geräten ermöglicht wird und wie ich es als Elternteil administrieren kann. Also wenn ich mir irgendwie ein No-Name Gerät anschaffe, würde ich jetzt nicht unbedingt davon ausgehen, dass das dann die gleichen Administrationsmöglichkeiten bietet, wie vielleicht zum Beispiel jetzt eben ein Hersteller, der so ein Haus- und Hoflieferant ist und den man halt einfach kennt. Auf der anderen Seite muss man auch fairerweise dazu sagen, dass man die Kirche im Dorf lassen muss. Ich weiß nicht, wo dieser Trend hergekommen ist, dass wir alle irgendwie Geräte bekommen, die so teuer sind. Zu Weihnachten gab es ja früher auch mal so ein bisschen so einen Rahmen. Ich finde es auch unverhältnismäßig, dass man dann dem Wunsch nachgeben muss und das Kind braucht ein iPhone 14, das kostet mittlerweile weit über 1.000 €. Da muss man auch ein bisschen sensibilisieren, meines Erachtens nach. Und da reicht es auch, ein Gerät aus, vielleicht der Generation vor drei Jahren zu kaufen, weil die technologischen Sprünge sind verhältnismäßig gering. Und man darf ja auch nicht vergessen, die Kinder haben das ja auch am Boden und dann springt das Display und sonstiges. Also ich würde da, bis zu einem gewissen Alter natürlich, das hat das jetzt so einfach, die Elisabeth hat da mehr Erfahrung und das wird auch nicht so einfach sein, dagegen argumentieren zu können -

00: 34:58Elisabeth Gries: Also du hast absolut Recht, wie gesagt bei uns. Entschuldigung, wenn ich unterbreche, aber bei uns gibt es auch ein Gebrauchtes und ich glaube auch da kann man wirklich getrost bei Ebay Kleinanzeigen gucken. Man sollte nur drauf achten oder das ist meiner Meinung nach wirklich ein absolutes Muss, das Betriebssystem muss noch unterstützt werden, sodass die Updates gemacht werden können und dann ist das völlig in Ordnung. Das ist ja wirklich, wie du sagst, die sollen es ja dann auch mitnehmen zum Spielen und also ich weiß was ein neues Display kostet, und das ist dann schon ganz schön schwierig.

00: 35:31Maria Beßler: Ja, stimmt, wir waren alle schon mal beim Handydoktor, glaube ich. Ich danke euch erst mal für die vielen Tipps und wir sind fast am Ende angekommen. Ich würde euch gerne noch fragen Habt ihr eine Website oder einer App des Monats?

00: 35:44Elisabeth Gries: Meine Website des Monats ist gleichzeitig die des Jahres. Es ist tatsächlich Amazon. Ich sage es schon gerne. Ich weiß, dass ich da auch vom Geschäftsgebaren, vom Ladensterben ich bin mit für alles verantwortlich, trage da eine Teilschuld. Aber gerade vor Weihnachten ist mehr denn je Amazon meine persönliche (Webseite des Monats) und die von meinen Kindern ist es, wenn es jetzt um Konsum und Wunscherfüllung geht, tatsächlich auch Ebay Kleinanzeigen. Dass Sie das auch kennen und feststellen, da kann man sich ja auch mal ein gebrauchtes Playmobil kaufen oder da gucken. Das gefällt mir eigentlich ganz gut, dass sie das auch für sich entdeckt haben.

00: 36:31Maria Beßler: Der Online-Flohmarkt.

00: 36:32Elisabeth Gries: Der Online-Flohmarkt, genau.

00: 36:35Maria Beßler: Sebastian, hast du noch was?

00: 36:38Sebastian Scherl: Ich hätte viele Apps, die ich empfehlen könnte. Also ich bin ja fasziniert von allem, was irgendwie in der Luft herumschwirrt. Ob das jetzt Flugzeuge sind, ob das Satelliten sind. Ich bin ein riesengroßer Fan von von der Skyguide Applikation, die einem auch erlaubt, die ISS zu sehen. Es ist immer wieder ganz lustig, wenn man irgendwo draußen steht. Man hat seine Freunde drumherum und alle schauen in den Himmel und dann sagen die auch Oh, das ist ein Flugzeug. Dann sage ich Nein, das ist die ISS. Nein, das kann ja gar nicht wahr sein, das würde man nie sehen. Dann hole ich die App raus, halt sie in den Himmel, und da ist es proof of example - es ist in der Tat die internationale Space Station und deswegen ist es eine supertolle App. Und noch eine, die ich auch ganz toll finde, ist die Libby App. Das ist eine Online-Bibliothek, wo man seine Bibliothekskarte hinterlegen kann und dann kann man über diese Applikation sich Bücher ausborgen wie als wenn ich jetzt in die Stadtbibliothek gehen würde. Und vor allem ich bin viel unterwegs. Ich, ich habe das ganz gern als Hörbuch und wenn ich wieder irgendwie fünf Stunden irgendwo von A nach B fliege, dann kann ich mir über diese App dann auch zum Beispiel ein Hörbuch ausborgen. Und das funktioniert wirklich so wie in der Bibliothek. Das heißt, man kann, man muss zeitweise warten, bis das frei wird, dann hat man einen gewissen Zeitraum, wie man sich das ausborgen darf. Es wird denn dann auch einem digital entwendet, wenn man das nicht zurückgibt. Aber es ist insofern praktisch, weil man natürlich den Weg nicht gehen muss und das dann aber sauber über diese Applikation runterladen kann. Also das ist ein supertolles Netzwerk an Funktionen und man kann dann wirklich jede Bibliothek aus der ganzen Welt, jede Karte verknüpfen und hat dann quasi Zugriff auf die Online-Bibliothek. Also Libby ist ist bei mir unter den Top Ten und die, die Skyguide natürlich auch, um wieder irgendwelchen Himmelskörper zu identifizieren.

00: 38:17Maria Beßler: Okay, sind ja auch super Tipps für die Weihnachtszeit, sich dann mal wieder den Blick in den Himmel zu gönnen und den Blick in ein Buch. Okay, super, ich danke euch! Vielen Dank!

00: 38:28Maria Beßler: Weitere Informationen zu unseren Gesprächspartnerinnen findet ihr in der Beschreibung dieser Podcastfolge. Dort haben wir euch auch andere wichtige Infos aus der Folge verlinkt. Schaut auch gern bei difü.de vorbei. In den News findet ihr außerdem Neuigkeiten aus dem digitalen Alltag. Und im Lernangebot des Digitalführerscheins könnt ihr vieles zum sicheren Surfen im Internet lernen. Ich bin Maria Beßler. Danke, dass ihr zugehört habt. Abonniert uns gern und bis zum nächsten Mal.

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